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29.03.2024
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Geschichte des Doms

Die Geschichte des Doms ist mit den ersten Jahrhunderten der Entwicklung der Stadt sehr eng verknüpft. Naumburg hat seinen Namen von der "neweburg" oder "Nuwenburg". Ekkehard I., ein Markgraf von Meißen und Herrscher über Thüringen, ließ diese Burg um das Jahr 1000 als "Neue Burg" der Ekkehardinger errichten. Er war einer der mächtigsten Herren seiner Zeit. Im Jahre 1002 starb Kaiser Otto III. unerwartet früh und kinderlos. Markgraf Ekkehard I. machte sich Hoffnung, selbst die deutsche Krone zu erwerben. Er wurde jedoch am 30. April im gleichen Jahr in Pöhlde ermordet, noch bevor die Entscheidung im Thronstreit gefallen war. Dieser Mord im Harzkloster Pöhlde war ein politischer Mord, da man ihn als Mitbewerber um die Königswürde ausschließen wollte. Ekkehards Söhne, die Markgrafen Hermann und Ekkehard II., übernahmen ein schweres Erbe und bauten die Burg zielstrebig aus. Außer der Burg sorgten sie für die Gründung eines Stifts, dem eine eigene Stiftskirche geweiht wurde.

Die Stiftskirche

Diese Kirche wurde der heiligen Maria geweiht und ihr Standort war der Westchor des heutigen Doms. Die Stiftskirche gilt als die älteste in Naumburg bezeugte Kirche und existiert nicht mehr. "Mehrere Jahre" nach dem Tode Ekkehards I. war die Kirche bereits so weit fertiggestellt, daß man Bestattungen in ihr vornehmen konnte. Die Stiftskirche wurde 1021 "praepositura noviter fundata" genannt, eine "vor kurzem gegründete Probstei", also eine neue Stiftskirche. Der Bau stand in der Tradition ottonischer Saalkirchen und den Ausgrabungen zufolge war die Stiftskirche eine bescheidene Kirche mit einem Chor und zwei Türmen im Osten. Bei der Stiftskirche handelte es sich um eine mit Pfarrechten ausgestattete stiftische Einrichtung. Sie war juristisch selbstständig und verfügte über ein eigenes Vermögen mit einem eigenen Klerikerpersonal. Bis zum Bau des Westchores diente sie als Pfarrkirche. Im 13. Jahrhundert wurde die Stiftskirche aufgehoben, um Platz für den Westchor zu schaffen. Ihre Bauteile wurden mit denen des frühgotischen Doms verbunden. Von der frühromanischen Stiftskirche sind einige Mauerreste der Türme und ein Rundfenster im Südwestturm der Domkirche erhalten.

Die Verlegung des Bischofssitzes

Der später errichtete Naumburger Dom verdankt sein Entstehen der Verlegung von Hochstift und Bischofsitz aus der königlichen Burg in Zeitz nach Naumburg, in die Familienburg der Ekkehardinger. Die Besitzer der Naumburger Burg, die Brüder Hermann und Ekkehard II., Markgrafen von Meißen, waren kinderlos. So stifteten sie ihren gesamten Besitz der Kirche. Im Jahre 1028 unterzeichnete Papst Johannes XIX., auf Bitten Kaiser Konrads II., die Urkunde, daß der Bischofssitz von Zeitz nach Naumburg verlegt werde. Ein wichtiger Grund für die Verlegung des Bistums Zeitz ergab sich aus der unsicheren Situation des Bistums Zeitz, da es an der slawischen Grenze lag und oft von feindlichen Anfällen der Böhmen und Wenden belästigt wurde. Die Verlegung dürfte den Interessen der vier hauptsächlich Beteiligten entgegengekommen sein. Der damalige Zeitzer Bischof konnte sehr zufrieden sein, in den Schutz einer der modernsten Burgen zu kommen. Außerdem erhielt er reiche Schenkungen der Naumburger Burgherrn, der Markgrafen Hermann und Ekkehard II.. Auch dem deutschen Kaiser, Konrad II., dürfte sehr daran gelegen haben, den Bischofssitz an der Reichsgrenze künftig im sicheren Schutz einer modernen Burg zu wissen. Die eigentlichen Stifter, die beiden Markgrafen, konnten damit rechnen, daß ihr neuer Familiensitz in Naumburg durch die bischöfliche Residenz erheblich an Ansehen und Bedeutung gewänne.Auch konnte die geistliche Fürsorge für Stifter nicht besser als auf diese Weise sichergestellt werden. Unmittelbar nach der Bischofssitzverlegung wurde östlich der Burg der erste frühromanische Dom erbaut.

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