1103
Erste Erwähnung des Georgenklosters, als Bischof Walram dem Kloster
gestattet, einen Mühlgraben durch seine Länder zu ziehen. Der
Tradition zufolge ist das Benediktinerkloster von Markgrafen Ekkehard
I. gegründet. Nach seinem Tode wird er von Gene hier her übergeführt
und beigesetzt.
1118
Bischof Dietrich von Naumburg weiht auf Bitten der Gräfin Bertha
die Pfarrkirche zu Zwickau und überweist sie dem Kloster zu Bosau.
Mit Bischof Dietrich beginnt die Zeit der enthusiastischen Klostergründungen.
1119
Papst Calixtus II. bewilligt dem Naumburger Bischof das Recht, Mitra
und Rationale zu tragen. Gleichzeitig bestätigt er die Besitzungen
des Moritzklosters. Erste Erwähnung des Moritzklosters, das als Nonnenkloster
gegründet wurde. In demselben Jahr läßt Bischof Dietrich
I. die Benediktiner-Nonnen von St. Moritz, "weil sie nicht religiös
lebten", entfernen und durch Augustiner-Chorherren ersetzen.
1140
Die Altenburg südwestlich von Naumburg wird erwähnt. In der
Grenzbeschreibung des Pförtner Waldes heißt es: Ursque ad antiquam
aggerom Aldenburgensium. 1010 wird die Burg zerstört und 1168 von
Bischof Udo I. mit dem Bann belegt. Danach völlige Aufgabe der Anlage.
1144
Der Naumburger Bischof Udo stiftet in Naumburg ein Hospital zu Ehren
der heiligen Maria Magdalena. Das zunächst dem Kloster Pforta zugewiesene
Hospital mit Kapelle und 12 Zinshäusern geht im Tausch an das Kloster
St. Georgen vor Naumburg. Die frühe urkundliche Erwähnung der
späteren Marienkirche ist für die Gründungsproblematik
der Bürgerstadt Naumburg von weitreichender Bedeutung.
1151
Bischof Wichmann beurkundet in Naumburg, daß er im Vorhofe des
Georgenklosters eine Taufkirche der heiligen Margarethe geweiht und ihr
die Anwohner der Georgenstraße zur geistlichen Versorgung zugewiesen
habe. Die Erhebung der Margarethenkapelle zur Pfarrkirche (ecclesia baptismalis)
ist eine der bedeutsamen Handlungen des Bischofs Wichmann.
1152
Die Naumburger Kirche erhält von Bischof Wichmann den Zoll verliehen.
Gleichzeitig werden die Naumburger Canonici und ihre Vertreter von allen
Abgaben und Zolleistungen auf dem Markte zu Zeitz befreit. Auch läßt
Bischof Wichmann "größere" Münzen als sein Vorgänger
schlagen.
1170
Der frühromanische Dom erhält um 1170 eine Krypta eingefügt,
deren mittlerer dreischiffiger Raum mit vorzüglichen Kapitellen erhalten
ist.
1172
Die Mönche des Klosters St. Georgen vor Naumburg führen mit
Genehmigung der Pförtner die kleine Saale (parva Sala), des alten
Mühlgrabens der Zisterziensermönche von Pforte, bis an die Kegelsmühle
unterhalb der Schweinswarte (Swinswartt).
1176
Kaiser Friedrich I. nimmt das Georgenkloster (venerabilem abbatem cenobii
sancti Georgii in Nuenburc) in seinen Schutz und bestätigt Besitzungen
und Rechte derselben. Das für die Geschichte des Naumburger Georgenklosters
bedeutsame Dokument ist in Annone am Tanaro bei Asti ausgestellt.
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