1832
Feierliche Einführung der Steinschen Städteordnung am 6. Februar
im Börsensaal. Die 24 Repräsentanten heißen jetzt Stadtverordnete.
Das Ratskollegium zählt 6 Mitglieder. Die einzelnen Stadtteile werden
unter eine Verwaltung gestellt.
1833
Die Stadtmauern vom Präsidentenhaus (Kramerplatz 1) bis an das Wenzelstor
werden abgebrochen, die Gräben verfüllt und ein neuer Weg angelegt.
Bau eines neuen Pulverturmes; der alte Pulverturm stand neben dem Judengottesacker
an der Halleschen Straße.
1834
Errichtung der klassizistischen Salztorhäuser.
1835
Abbruch der alten Gebäude des Jakobshospitals am Salzberg und Bau
eines neuen Hospitalhauses für rund 10.000 Taler. Bald darauf (1836)
Vereinigung des Jakobshospitals mit dem Hospital "Zum Heiligen Geist"
zu einer wohltätigen Anstalt. Die alte Othmarsschule gegenüber
der gleichnamigen Kirche wird abgebrochen und durch ein neues Schulhaus
ersetzt. Die Kosten betragen rund 4.000 Taler. Das Michaelis- und das
Moritzviertel werden in den Stadtverschluß mit einbezogen. Damit
sind zu den bisherigen innerstädtischen Vierteln und der Freiheit
zwei neue hinzugekommen. Sie unterliegen nun ebenfalls der gesamtstädtischen
Straßenordnung. Ausgenommen davon ist noch der Georgenberg. Das
vor den Toren der Stadt bis dahin erhobene Wegegeld und Pflastergeleit
wird aufgehoben. Nur noch von dem in und durch die Stadt fahrenden Geschirr
muß für jedes eingespannte Pferd ein Sechser bezahlt werden.
Der städtische Ausrufer erhält eine neue Klingel, bei deren
Töne vorüberfahrende Wagen anhalten müssen. Auf dem Wenzelsturm
existieren zwei Armenwohnungen.
1836
Mit ministerieller Erlaubnis wird das Wenzelstor (früher Viehtor)
abgebrochen. 1510 war es in Stein errichtet worden, fünf Jahre später
mit einer angrenzenden Brücke versehen. Aufhebung der aus der früheren
Verwaltung der Stadt stammenden Abgaben, die in den jeweiligen Stadtteilen
zu entrichten waren: Geschoß, Wachgeld, Brunnengeld, Weichfasten,
Kommunalanlagen, Bürgergebühren, Schutzgeld, Wachtkassenbeiträge,
Straßenbeleuchtungsbeiträge, Stadtkriegsschulden, Armenkassenbeiträge
und anderes mehr. Diese Abgaben werden jetzt durch eine allgemeine Kommunal-Einkommenssteuer
ersetzt. Die Mohrenapotheke in der Herrenstraße wird aufgehoben.
Ihr Besitzer, der Mohrenapotheker Mennel, verkauft das Haus dem Nagelschmied
Johann Georg Höltz. Seit 1698 ruhte auf diesem Haus das Apothekenprivilegium,
das 1863 auf Louis Broche überging.
1839
Erstes Naumburger Adreßbuch. Schon 1716 und 1755 gab es Bemühungen
in diese Richtung mit dem "Das iitzt lebende Naumburg an der Saale".
Die Adreßnachrichten von 1839 werden in der Klaffenbachschen Buchdruckerei
veröffentlicht.
|