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27.07.2024
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Chronik der Stadt Naumburg(Saale)

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1840

Die Stadt hat rund 14.420 Einwohner.


1842

Der Dichter Hoffman von Fallersleben hält sich (am 30.4.) in Naumburg auf. Hier besucht er seinen Freund, den Pförtner Professor Steinhardt. Bei dieser Gelegenheit schrieb er ein "Frühlingslied an der Saale".


1843

Das Haus Fischstraße Nr. 22 wird zum Abbruch an den Kammfabrikanten Johann Mahr verkauft. Der Rat hatte das Doppelhaus von den Erben des Oberbürgermeisters Dr. Romanus erworben und es dem Organisten an der Stadtkirche und dem Stadtmusikus als Dienstwohnung zugewiesen. Das Grundstück ist 1897 Besitz der "Vereinigten Naumburger Kammfabriken". Der Zirkus Renz gibt auf der Reitbahn am Marientor einige Vorstellungen. Ernst Jakob Renz ist der Gründer des ersten deutschen Großzirkus. Als Schulreiter und Pferdedresseur erlangte er Weltberühmtheit. Die Vorstellung in Naumburg ist eine seiner ersten. In der Salzgasse 38 bringt der Seilermeister Knoblauch die erste Dampfmaschine in Naumburg zum Einsatz. Gasthofbesitzer Oetter erbaut in Neuflemmingen eine Windmühle. Die Personenpost nach Zeitz verkehrt jetzt dreimal wöchentlich. Eine ähnliche Verbindung wird mit den benachbarten Städten Laucha, Freyburg und Bibra eingerichtet. Auch das Dorf Kösen erhält einen täglichen Postverkehr nach Naumburg.


1845

Karl August Klaffenbach, Herausgeber und Verleger des "Naumburger Kreisblattes", stirbt am 30. März. Er hatte 1809 die zwangsweise versteigerte Rößlersche Buchdruckerei erstanden und 1812 das "Naumburger Wochenblatt" begründet. Klaffenbachs Tochter Emilie war seit 1840 mit dem Buchdrucker Franz Litfas verheiratet, dem Bruder des bekannten "Säulen-Litfas", der das Klaffenbachsche Geschäft am 1. Oktober übernimmt.


1846

Die Naumburger Stadtverordneten verweigern die Teilnahme an den Wahlen zum preußischen Provinziallandtag. Daraufhin wird die Stadtverordnetenversammlung auf Kabinettsorder Friedrich Wilhelm IV. aufgelöst und den Mitgliedern auf 6 Jahre die Fähigkeit abgesprochen, wieder gewählt zu werden. Der erste Naumburger Turnplatz zwischen der Straße nach Neidschütz und dem Bürgergartenpavillon wird durch Friedrich Ludwig Jahn eröffnet. Er stiftete an dem Tage (17. August) auch eine den Turnern gewidmete Fahne. Die festliche Einweihung des Turnplatzes steht im Zusammenhang mit der Einführung des allgemeinen Turnens, dessen Kosten auf 600 Taler jährlich geschätzt werden. Erster Turnlehrer wird der Referendar Kinderling. Im Stadtgraben zwischen Jakobstor und Wenzelstor läßt der Naumburger Verschönerungsverein (1845 gegründet) durch den Hofgärtner Doll aus Eisenberg eine Parkanlage herrichten. Die Kosten werden u.a. durch die Mitgliederbeiträge des Vereins sowie durch Sammlungen bestritten. Mit der Abschaffung der Nachtwächter geht eine jahrhundertealte Tradition zu Ende. Sie werden teilweise durch Polizeikräfte des hiesigen Polizeiamtes ersetzt. Die Stadt erhält in dem Jahr Anschluß an die Thüringische Eisenbahn. Damit Beginn der Bauarbeiten für den Bahnhof Naumburg und das benachbarte Kösen, das in dem Jahr eine Badeordnung erhält. Die bisherigen täglichen Droschkenfahrten des Unternehmens Leich werden nun eingestellt.


1847

Auf königlichen Befehl wird die "Öffentlichkeit" der Stadtverordnetenversammlung eingeführt und am 9. Dezember unter reger Beteiligung der Bürgerschaft die erste öffentliche Versammlung der Stadtverordneten im Börsensaal abgehalten. Mit der neuen Schulreform wird in der großen Neustraße 50 eine Mädchenschule von Frau Johanna von Paraski eingerichtet. Diese Schule wird später von der Stadt weitergeführt und dem Rektor der städtischen Realschule, Doktor Neumüller, unterstellt. Seit 1867 besitzt die Schule in dem Rektor Dr. Rentner einen eigenen Lehrer. Die Schule ist anfänglich in einem Gebäude des Overwegschen Brüderstifts untergebracht. Der Kaufmann Karl Overweg hatte in dem gleichen Jahr mit 4.000 Talern das "Brüderstift" und eine Stiftung zur Erziehung verwahrloster Kinder ("Liedersegen") ins Leben gerufen.


1848/49

Die politischen Unruhen berühren Naumburg. Am 24. März Trauerfeier zu Ehren der März-Gefallenen. An dieser Veranstaltung nimmt auch Friedrich Ludwig Jahn teil. Vor dem hiesigen Schwurgericht werden mehrere politische Prozesse abgehalten. Das Gericht war am 1. April des Jahres ins Leben getreten und versammelte sich zum ersten Male am 1. September im Börsensaal des Rathauses. Am 30. März beendet das Oberlandesgericht seine Sitzungen; am 1. April tritt das Apellationsgericht an seine Stelle.


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