Der erste frühromanische Dom
Der erste frühromanische Dom stand rund 200 Jahre und wurde wahrscheinlich
1042 geweiht. Durch die gute Finanzlage des Hochstifts, die Glaubensgewißheit
und den Repräsentationswillen wurde in kaum zwei Jahrzehnten dieser
Vorgängerbau der heutigen Kathedrale erbaut, neben dem sich an Stelle
des jetzigen Westchores die Stiftskirche der Ekkehardinger erhob.
Das Patrozinium des Naumburger Doms wurde von Zeitz übernommen.
Wie der Zeitzer Dom war auch der Dom in Naumburg den Heiligen Peter und
Paul geweiht. (Die Insignien der Schutzpatrone Peter und Paul fanden sich
später auch im Stadtwappen wieder.) Der ottonische Dom war eine dreischiffige,
kreuzförmige Basilika mit durchlaufendem Querhaus im Osten sowie
einem Hauptchor und zwei Nebenapsiden. Der erste Naumburger Dom hatte
beträchtliche Ausmaße. Der heutige Bau ist nur etwa 14 Meter
länger und um Mauerstärke breiter. Die Fundamente dieser Anlage
sind noch weitgehend erhalten. Über 100 Jahre blieb der ottonische
Dom in seiner Gestalt und Größe unverändert. Erst unter
Bischof Udo I. setzte ein durchgreifender Umbau ein. Der Einbau einer
Krypta unter dem Ostchor war Kernstück dessen. Dadurch mußte
zwangsläufig auch das gesamte Chorinnere umgestaltet werden. Diese
hochromanische Hallenkrypta wurde um 1170 errichtet. Sie ist als einziger
Bauteil in den spätromanisch- gotischen Dom übernommen worden.
Von der Krypta ist der mittlere dreischiffige Raum mit vorzüglichen
Kapitellen erhalten. Der erste Naumburger Dom wurde wie die Stiftskirche
der Ekkehardinger im 13. Jahrhundert abgetragen, um an ihrer Stelle den
spätromanisch-gotischen
Dom zu errichten.
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