1801
Die Mädchenschule wird in das Haus Neustraße 57 verlegt. Seit
1703 ist der Unterricht der "Maidlein" einem besonderen Lehrer
übertragen. Bis dahin geschah dies durch einen Ratsbeamten, den Wenzelsorganisten
oder den Kirchner. 1601 besitzen die Mädchen ein eigenes Schulgebäude,
das 1661 abgebrochen wird. Ein zweites wird in der Neugasse eingerichtet,
das 1716 mit abbrannte. Seit 1817 ist für den Mädchenunterricht
ein neues Schulhaus in der Fischgasse eingerichtet.
1803
Veröffentlichung des Schauspiels "Die Hussiten vor Naumburg"
von August von Kotzebue. Vor der Herausgabe seines Stücks hat Kotzebue
dem Naumburger Magistrat eine Kopie davon nebst der vollständigen
Partitur der von Carl Maria von Weber und anderen Komponisten bearbeiteten
Chöre übersandt. Christiane Vulpius, Goethes Lebensgefährtin
und Frau, besucht Naumburg. Hier erlebt sie eine Aufführung der Cimarosa-Oper
"Die Theatralischen Abenteuer".
1804
An der Stelle der (schon 1384 erwähnten) Schießhütte
an der Vogelstange wird ein neues Schützenhaus für rund 16.000
Taler errichtet. Die Kosten werden von einer neu gegründeten Aktiengesellschaft
getragen. Den Bauriß liefert Ratszimmermeister Gerstner. In dem
gleichen Jahr wird im Bürgergarten ein Pavillon erbaut. Vor dem architektonisch
reizvollen Bau halten die Naumburger Schützen jahrelang ihre Übungen
ab. Der aus Camburg nach Naumburg übergesiedelte Buchdrucker Wilhelm
Rößler gibt die "Wöchentlichen gemeinnützigen
Anzeigen für Naumburg und die umliegende Gegend" heraus. Ab
1805 erscheint das Blatt unter dem Titel "Naumburger wöchentliche
gemeinnützigen Blätter".
1806
Friedrich Wilhelm III. und seine Gemahlin halten sich in Begleitung des
greisen Feldmarschalls Möllendorf in Naumburg auf. Am 21. Oktober
trifft Herzog Ferdinand in der Stadt ein, einen Tag später der legendäre
Oberst Scharnhorst. Nach der Entscheidungsschlacht bei Hassenhausen werden
ca. 8.000 Verwundete in Naumburg versorgt.
1808
Rat und Kapitel einigen sich dahingehend, daß unter Beibehaltung
der bisherigen Patronatsverhältnisse die Domschule die einzige Gelehrtenschule
und die Ratsschule die einzige Bürgerschule der Stadt sein sollte.
Die Bürgerschule wird noch im gleichen Jahr eröffnet.
1809
Eröffnung einer zweiklassigen Armenschule für die Gesamtstadt.
Neben dieser existieren in der Moritz- und in der Othmarsgemeinde noch
sogenannte Parochialschulen.
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