[Home]
23.11.2024
02:51Uhr
[Druckversion dieser Seite] Druckversion dieser Seite
[spacer]

Chronik der Stadt Naumburg(Saale)

[800][900][1000][1100][1200][1300][1400][1500][1600][1700][1800][1900]
['00]['10]['20]['30]['40]['50]['60]['70]['80]['90]

1890

Die Jägergarnison sowie die hier stationierte Artillerie verlassen Naumburg. Von den beiden Artilleriekasernen wird die 1859 errichtete Kötteritzsche vor dem Salztor für Wohnungen hergerichtet, die Löfflersche an der Marienmauer verkauft. Das Jägerkasino an der Luisenstraße geht an die Erholungsgesellschaft über, die auch noch von der Stadt den Friedenshügel (früher Lappenhügel) erwirbt. Ein Jahr später verkauft die Erholung ihr Haus am Markt (5) und bezieht das neue in der Luisenstraße. Umbau der alten topfmarktschule. Sie wird jetzt als Verwaltungsgebäude genutzt und erhält auch den Stadtverordnetensaal, der am 21. April eröffnet wird.


 

1891


Das freiheitische Rathaus zwischen der Marienkirche und der Dreikönigskapelle wird abgebrochen. Das Haus -1726/27 errichtet - diente bis 1832 der freiheitischen Gemeinde als Gerichtsgebäude und Rathaus. Bis 1884 nutzte es der Syndikus des Domkapitels als Dienstwohnung. Den oberen Raum der Dreikönigskapelle hatte er sich als Schlafzimmer eingerichtet. Nach dem Abbruch des Hauses wird an diese Stelle ein Eisengitter gesetzt. Erste elektrische Beleuchtung in der Herrenstraße.


1892

Am 15. September des Jahres, 74 Tage nach dem ersten Spatenstich für dieses Unternehmen, wird die Naumburger Dampfstraßenbahn feierlich eröffnet. Im Oktober 1900 geht die Straßenbahn in städtischen Besitz über. Sechs Jahre später, am 25. Oktober 1906, verkehrt sie das letzte Mal als Dampfstraßenbahn. Wenige Monate später, am 2. Januar 1907, wird die elektrische Straßenbahn eröffnet. Großes Aufsehen erregt der Zusammenbruch der Naumburger Bank. Ein erheblicher Teil der Mittel war durch leichtfertiges Ausleihen für immer verloren gegangen, so daß Konkurs eröffnet werden mußte. Die curia retro novum chorum hinter dem Dom wird abgebrochen. Auch das alte Moritztorhaus und die Brunnentröge in der Neugasse und auf dem Wilhelmsplatz werden beseitigt. In dem Jahr hörte der Frauenplan auf, Wäschetrockenplatz zu sein. Eröffnung der Kinderbewahranstalt am Moritzplatz. Das Haus war unter Leitung des Stadtbaurates Schumann errichtet worden. Schon 1840 bestand im Jakobshospital eine Kinderbewahranstalt. Sie umfaßte zuerst 20 Kinder und wurde von dem Halberstädter Diakonissenhaus und dem Naumburger Magistrat geleitet.

1894

Fertigstellung der "gotischen" Geschosse des Südwestturmes der Domkirche. Für den Bau hatte Wilhelm II. dem Domkapitel ein "Gnadengeschenk" von 200.000 Mark bewilligt. Die Leitung der Arbeiten lag in den Händen des Kreisbauinspektors Werner, der auch den Entwurf lieferte. Ihm zur Seite stand der Architekt und Bauleiter Karl Memminger. Für den neuen Turm wird in dem gleichen Jahr die "Dreikaiserglocke" gegossen. Sie erhielt aber erst im Januar 1895 ihren Platz im Südwestturm. 1917 wurde sie abgenommen und für Kriegszwecke zur Verfügung gestellt.

1895

Einführung des sogenannten Wasserzwangs. Für alle Häuser in der Stadt besteht die Pflicht, sich an die zentrale Wasserversorgung anzuschließen. Damit endet das jahrhundertealte System der privaten Wasserversorgung. In Teilen der 1532 zerstörten Marienkirche am Dom und einem dort errichteten Neubau wird eine Turnhalle eröffnet.

1897

Umwandlung der Realschule in ein Realgymnasium und Errichtung einer Handelsschule durch die Kramerinnung. Fertigstellung des Kirchturmes der katholischen Kirche. Für den Entwurf zeichnete der Paderborner Baumeister Güldenpfennig verantwortlich, die Leitung der Arbeiten lag in den bewährten Händen des Architekten Memmingers und die Glasfenster lieferte die Naumburger Firma Franke. Die katholische Gemeinde hat in diesem Jahr 558 Mitglieder. Erstmals tritt in Naumburg ein Kinematograph auf. Er zeigt in der Reichskrone am Theaterplatz in "Panorama-Plastik" Bilder einer Rußlandreise. Die Mutter des Philosophen Friedrich Nietzsche stirbt in Naumburg. Friedrich Nietzsche verläßt daraufhin die Stadt und geht nach Weimar. Die Familie Nietzsche bewohnte von 1858 bis 1897 ein Wohnhaus am Weingarten. 

1898

Aufhebung der Pflasterkosten. Bisher hatten die Hausbesitzer einen Teil der Pflasterkosten zu tragen. Am 4. April stirbt der Maler und Photograph Gustav Schultze, Vater des bekannten Architekten Paul Schultze Naumburg. Er wird auf dem städtischen Friedhof beerdigt.

1899

Einweihung der Georgenschule. Der stattliche Schulbau steht im alten Senioratszwinger, durch den eine neue Straße - die Wilhelm-Wagner-Straße - angelegt wurde. In dem gleichen Jahr wird auch die städtische Turnhalle gegenüber der Georgenschule fertiggestellt.

Briganten
[spacer]
Die Rudelsburg
[spacer]
Das Marientor
[spacer]
Das Naumburg-Haus
[spacer]
Uta und Ekkehard
[spacer]