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29.03.2024
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Chronik der Stadt Naumburg(Saale)

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1812

Auf Veranlassung der Stiftsregierung wird für die ganze Stadt eine einheitliche Armenkommission mit Armenpfleger errichtet. Damit werden den Hospitaliten gleichzeitig ihre bisherigen Bettelumgänge untersagt. Heinrich Klaffenbach begründet das "Naumburger Wochenblatt", das 1823 mit dem 1821 von Carl Peter Lepsius ins Leben gerufene "Naumburger Kreisblatt" vereinigt wird.


1813

Befreiungskriege. In der Stadt liegen zu Beginn des Jahres etwa 20.660 Mann. Die Einquartierungskosten betragen rund 15.619 Taler. Napoleon hält sich in der Stadt auf. Er wohnt im Gasthof "Goldener Harnisch" in der Jakobstraße. Auf seinen Befehl hin wird die Stadt befestigt, die Stadttore vermauert, Pallisaden angelegt und am Roßbacher Weg Schanzen aufgeworfen. Nach der Schlacht bei Groß-Görschen Einrichtungen von Lazaretten in den Stadtkirchen, dem Schießhaus (Schützenhaus), im Rathaus, den Hospitälern und im Marienzwinger. Erneuter Aufenthalt Napoleons in Naumburg (25. Juli) Im November Bildung einer Landwehr, die teils aus Freiwilligen, teils aus noch nicht dienenden wehrbaren Männern besteht. Johann Wolfgang von Goethe besucht die Stadt. Am Ostersonnabend trifft er in Naumburg ein und nimmt im "Scheffel" sein Quartier. Besuch der Domkirche, durch die er vom Küster geführt wird. Goethe war 1765 und 1776 schon einmal in Naumburg.


1814

Die Administration über das "herrenlose" Stift Naumburg übernimmt zunächst der russische Generalmajor Fürst Repnin. Das Stift überreicht durch den Domdechanten Wurmb von Zink dem preußischen König eine Bittschrift zur Restituierung des sächsischen Königshauses. Sie bleibt ohne Wirkung. Im Mai wird die Aufhebung des Stiftskammerkollegiums zum 30. Juni angeordnet. Damit endet die Sonder-Scheinexistenz Naumburg-Zeitz, die etwa 12 Quadratmeilen umfaßte und 1809 etwa 313.000 Einwohner zählte.


1815

Wiener Kongreß. Er macht das Urteil rechtskräftig, das die fünf Großmächte über Sachsen gefällt hatten. Naumburg kommt an das Königreich Preußen; am 3. August wird der preußische Adler an die Stadttore geschlagen. Noch an dem Tage erfolgt die Erbhuldigung. Tage zuvor, am 23. Juni, hielt sich der Preußenkönig Friedrich Wilhelm in Naumburg auf.


1816

Auflösung der Stiftsregierung in Zeitz (21. März). An ihre Stelle tritt die königlich-preußische Regierung in Merseburg. Naumburg wird Stadtkreis im Regierungsbezirk Merseburg. Stadtkreisdirektor wird der Jurist Carl Peter Lepsius. Er übernimmt auch das Inquisitoriat für Kriminalangelegenheiten. Daneben besteht noch eine besondere Meß- und Handelsdeputation. Die Stadt hat am Ende des Jahres etwa 8697 Einwohner. Errichtung eines Oberlandesgerichts in Naumburg durch Kabinettsorder vom 21. Februar des Jahres. Erster Präsident wird Freiherr von Gärtner. Am 29. März findet die erste Sitzung des Gerichts im alten Schloß am Markt statt. Ab 1821 werden die Sitzungen des Oberlandesgerichts in der alten Dompropstei vorgenommen. Errichtung des "Land- und Stadtgerichts Naumburg" durch Verfügung des Justizministeriums vom 6. Juni des Jahres. Das Gericht setzt sich zusammen aus dem Direktor, drei Assessoren, zwei Sekretären, einem Rentanden, einem Registrator, Kanzleiinspektor, vier Kanzlisten und drei Boten.


1817

Das städtische Hirtenhaus auf dem Rosengarten wird verkauft. Das Hirtenhaus der Domfreiheit stand an der Georgenmauer 14. Die Mitwirkung der Bürgerschaft bei der städtischen Verwaltung wird in Verbindung mit der preußischen Städteordnung geändert. Die Stelle der früher vom Rate ernannten Gassenmeister und Rechenherren, die als Vertreter der Bürgerschaft galten, übernahmen nun 18 von den Bürgern selbst gewählte "Repräsentanten", für jedes der 6 Stadtquartiere drei. Erster Oberbürgermeister seit Einverleibung der Stadt in den preußischen Staat wird Johann Franz Rasch (1751-1828). Er ist seit 1779 im Rat und hat sich bei der Umgestaltung der städtischen Verwaltung große Verdienste erworben.


1818

Für die Gesamtstadt (einschließlich des kapitularischen Bereichs) wird ein Stadt-Polizeiamt unter Leitung des Landrats Carl Peter Lepsius eingesetzt. Zu dem Amt zählen noch vier Polizeidiener. An der Saale zwischen Roßbacher Fähre und Krummer Hufe werden Badeplätze unter Aufsicht des Fischers Samuel Kaiser abgesteckt. 1820 erhält auch der Hallesche Anger einen Badeplatz mit zwei Badehäusern. 1826 werden Badehäuser für Damen und Herren gebaut, ab dem folgenden Jahr wird nur noch am Halleschen Anger gebadet. 1858 entsteht die bekannte Badeanstalt von "Bade-Kaiser" bei Grochlitz. Die Peter-Pauls-Messe erlebt nochmals einen bedeutenden Höhepunkt. Insgesamt werden 22.000 Tonnen Meßgüter gezählt. Ein Jahr später sind es nur noch 6.400 Zentner.


1819

Gründung des "Thüringisch-Sächsischen Geschichtsvereins" auf Burg Saaleck. Initiator ist der Naumburger Jurist Carl Peter Lepsius. Der Verein zählt zu den ältesten historischen Vereinen Deutschlands. Bis 1823 ist Naumburg Vereinssitz.


Die Neuenburg
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Die Schönburg
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Das Marientor
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Uta und Ekkehard
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Der Westlettner des Domes
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